Hospiz bewegt – nicht nur die Gemüter
Ehrung von Schülern des Berufskollegs Glas-Keramik-Grafik und Mediendesign (09.04.2019)
Wie um alles in der Welt, kann man Menschen das Thema Sterbebegleitung näherbringen?
Schon oft standen Ehrenamtliche an unserem Stand und spürten die Berührungsängste. Sie hatten den Stand freundlich gestaltet und doch liefen die meisten Menschen rasch vorbei. Mit dem Thema Tod und Sterben befasst man sich meist erst, wenn es einen betrifft. Verständlich. Und doch ist es gut zu wissen wir, dass da jemand ist, den es nicht verschreckt. Der da ist, der kommt, wenn das Leben am Ende schwierig wird. Jemand der sich auskennt, jemand der Zeit hat.
Doch mit seinem Angebot bekannt zu werden ist gar nicht so leicht. So entstand die Idee, in Bildern zu zeigen, was mit Worten manchmal so schwer zu erklären ist. In der Glasfachschule fand man unsere Idee zu einem Imagefilm sofort spannend. Es entstand ein Projekt in der Klasse von Sebastian Ramm mit dem Filmemacher Bernd Siering und den Schülern Adrian Rydzicki, Ferhat Keskin und Henning Kopp. Die Schüler machen eine Ausbildung zum Gestaltungstechnischen Assistenten mit Schwerpunkt Medien/Kommunikation. Natürlich haben sich alle Gedanken gemacht, was so ein Thema mit den jungen Menschen machen würde. Würde man sie auf das Thema vorbereiten müssen? Doch dann ging alles ganz schnell. Die erste Begegnung war gleich so entspannt und offen, das Eis gebrochen.
Herausgekommen ist ein wunderbarer, berührender Film. Er soll in der Öffentlichkeit Berührungsängste überwinden und in der Ausbildung von Sterbebegleitern eingesetzt werden.
Ziel ist es, gerade auch die letzten Lebenstage mit reichlich Leben zu füllen, sagte Kurt Surges bei seiner Dankesansprache in der Glasfachschule. „Den Tagen mehr Leben geben“, genau dies war auch die Überzeugung von Cicely Saunders, der Begründerin der Hospizbewegung. Ganz viel Lebendigkeit dürften alle an dem Projekt Beteiligten gefühlt haben.
Wir danken an dieser Stelle besonders den Menschen, die bereit waren, ihr Schicksal mit dem Filmteam und damit einer Öffentlichkeit zu teilen. Und den Ehrenamtlichen, die sich dieser ungewöhnlichen Aufgabe gestellt und damit einen großen Beitrag geleistet haben. Ebenso danken wir den Koordinatorinnen für die fachliche Begleitung dieses Projekts, ohne die auch die Schüler nicht ausgekommen wären.
Das eine Schule – nun schon zum wiederholten Male – die Arbeit der Ökumenischen Hospizgruppe e.V. unterstützt ist ein Segen! In vielfacher Hinsicht. Wir erhalten Kompetenz, die wir in den eigenen Reihen nicht haben und zusätzlich werden junge Menschen an das Thema Hospiz herangeführt und damit vielleicht zu zukünftigen Mitarbeitern in guter Sache.
©im Mai 2019 - Monika Matern für die Ökumenische Hospizgruppe e.V.