✰ In der Trauer begleiten: Unsere neuen TrauerbegleiterInnen
Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, geraten Hinterbliebene oftmals in einen Ausnahmezustand. Sie sind von den notwendigen Formalitäten überlastet, schlafen oft schlecht, haben keinen Appetit, gehen kaum noch aus dem Haus. Das Umfeld reagiert zunächst noch verständnisvoll, jedoch lässt das mit der Zeit häufig nach. Bald hört kaum noch jemand mehr zu, wenn Trauernde immer wieder über den Verlust sprechen möchten. Auch zuhören will gelernt sein.
Der Verein freute sich im September 2019 daher sehr, als sich eine Gruppe von 13 ehrenamtlichen Sterbebegleitenden zusammenfand, um sich auch noch in der Begleitung Trauernder befähigen zu lassen. Der Kurs hatte etliche Hürden zu überwinden, bis er in diesem August seinen Abschluss fand. Da durchkreuzte ein Sturm im Februar 2020 ein Schulungstreffen und ab März kamen dann die Einschränkungen durch Corona. Maximale Flexibilität, Geduld und Durchhaltevermögen waren von allen Teilnehmenden gefordert, um unter immer wieder veränderten Bedingungen die Organisation der Schulung mehrfach anzupassen.
In 90 Stunden ging es um verschiedene Themen, wie Trauerprozesse, Traueraufgaben und Kommunikation mit Trauernden. Dabei wurden die Teilnehmenden von der erfahrenen Referentin Babara Malásek behutsam mit dem Thema vertraut gemacht. Besonders intensiv war ein gemeinsames Wochenende, an dem es auch um eigene Trauererfahrungen ging. Nun ist das Team der Gesprächscafés für Trauernde erweitert worden und auch für Einzelbegleitungen stehen mehr Ehrenamtliche zur Verfügung. Über dieses Engagement freut sich der Verein sehr, denn die Begleitung von trauernden Menschen ist ein wichtiger Bestandteil der Hospizarbeit.
Im Beisein von Dieter Engels, unserem ersten stellvertr. Vorsitzenden, wurden den Teilnehmenden die Zertifikate übergeben.
© Monika Matern - im September 2021