Unter diesem Thema fand in der Christuskirche ein Podiumsgespräch mit Ehrenamtlichen der Ökumenischen Hospizgruppe e.V., einem verwitweten Angehörigen sowie einer Koordinatorin des Vereins und dem Vorsitzenden Prof. Lukas Radbruch als Mediziner und Vorsitzender des Vereins, statt.
Eingeladen hatte der Bürgerverein Meckenheim in Zusammenarbeit mit der Ökumenischen Hospizgruppe. Wie wichtig dieses Thema offensichtlich ist, konnte man an dem vollständig gefüllten Raum mit ca. 130 Besuchern sehen. In der Begrüßung fand Superintendent Mölleken die Worte: „Das Leben ist endlich! Sterben müssen wir alle - die Frage ist WIE?“
Wie das Leben mit seiner schwer kranken Frau war, darüber sprach in großer Betroffenheit, Helmut Andres mit der Koordinatorin Claudia Wilmers und den Ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen, Christiane Busacker und Sybille Grabolle, die ihn und seine Frau in der schweren Zeit begleiteten.
„Ich habe Zeit gewonnen, das Notwendige zu tun “ beschrieb Hr. Andres. „Wichtig war, dass wir zu Hause zusammen sein konnten“. Seine Frau hatte keine lange Lebenserwartung nach der Diagnose. Aber diese Zeit wurde von allen Seiten mit Leben gefüllt.
Jeder Tag war ein Geschenk
„Jeder Tag war ein Geschenk“, sagt Hr. Andres. Mit den ehrenamtlichen Begleiterinnen unternahm sie Spaziergänge, es wurde gebacken und auf der Terrasse in der Sonne gesessen. Sie konnte noch ihr drittes Enkelkind begrüßen.
„Wir bieten an, was immer mehr verloren geht: ZEIT!“ So begann Claudia Wilmers mit ihren Ausführungen über die Leistungen des Vereins. Zu der aktuellen Diskussion der sogenannten Sterbehilfe zitierte Sie Bundespräsident Köhler „Nicht DURCH die Hand eines anderen sollen die Menschen sterben sondern AN der Hand eines Anderen“ und machte damit die Haltung der Hospizgruppe klar.
Prof. Radbruch rundete - nachdem sein Flug endlich sehr verspätet gelandet war - den Abend mit seinen Erfahrungen als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und Direktor der Klinik für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Bonn ab. Nach seiner Erfahrung fürchten die Menschen besonders den erwarteten Schmerz, der jedoch nicht zwangsläufig zum Sterben dazugehört. „Es gibt fast keine Schmerzsituation mehr, die man nicht in den Griff bekommen kann“ erläutert er. „Und jeder kann selbst entscheiden ob und in welcher Intensität er eine Schmerztherapie möchte. Diese Behandlung ist durch spezielle Teams auch zu Hause möglich.“
Klaus-Peter Treche , 2. Vorsitzender des Bürgervereins, dem an diesem Abend „Ein Licht aufging“ und den einige Worte betroffen machten, bedankte sich mit einer flüssigen Spezialität und den Worten „Das ist für ein bisschen mehr Himmel auf Erden!“